Miteinander leben & feiern

Mindful Drinking: Wie verantwortungsvoller Alkoholkonsum das Nachtleben besser macht

Mindful Drinking: Wie verantwortungsbewusster Alkoholkonsum das Nachtleben besser macht Feiern, tanzen, das Leben genießen – für viele gehört dabei auch Alkohol dazu. Unsere Nachtmediator:innen von „Miteinander leben & feiern“ sind jedes Wochenende an den Würzburger Party-Hotspots unterwegs und beobachten immer wieder Situationen, in denen übermäßiger Alkoholkonsum zu Problemen führt – für die Betroffenen selbst, für andere Feiernde und für die Nachbarschaft. Deshalb plädieren wir für: Mindful Drinking. Denn wenn wir es während unserer Einsätze im Würzburger Nachtleben mit lautem Gegröle, Vandalismus oder Wildpinkeln zu tun haben, ist in den meisten Fällen Alkohol im Spiel. Zudem sehen wir immer wieder stark alkoholisierte Personen, die orientierungslos wirken oder kaum noch ansprechbar sind. Unsere deeskalierende Ansprache wird von stark alkoholisierten Menschen häufig ignoriert – oder sie reagieren aggressiv. Warum das problematisch ist   Alkohol verändert Verhalten, Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit – mit weitreichenden Folgen:   Aggressionspotenzial steigt: Alkohol kann Hemmschwellen abbauen und die Impulskontrolle verringern – das erhöht die Gefahr von Gewalt. Sexuelle Übergriffe: In etwa der Hälfte aller sexuellen Übergriffe ist Alkohol im Spiel – sowohl bei Täter:innen als auch bei Betroffenen. Eingeschränkte Risikowahrnehmung: Unter Alkoholeinfluss werden Gefahren oft unterschätzt und Grenzen schneller überschritten. Unfallrisiko steigt: Alkohol erhöht das Risiko für Stürze und Unfälle. Gesundheitsrisiken: Neben der akuten Gefahr einer Alkoholvergiftung drohen langfristige körperliche und psychische Schäden. Lärm, Müll, Verunreinigungen: Grölen, Wildpinkeln, Erbrechen und herumliegende Flaschen oder Dosen stören die Nachtruhe und das Stadtbild. Tipps für einen bewussten Umgang mit Alkohol Vor der Party: planen statt bereuen Klare Absprachen treffen: Wer fährt, bleibt nüchtern – oder plane Geld für ein Taxi ein. Nicht auf leeren Magen trinken: Eine gute Mahlzeit vorab bremst die Wirkung. Entscheide bewusst: Möchtest du überhaupt trinken – und wenn ja, wie viel? Auch mit dem Fahrrad oder E-Scooter gilt: Nüchtern bleiben! Schon ab 0,3 Promille kann es rechtliche Konsequenzen geben – ab 1,1 Promille gilt absoluteFahruntüchtigkeit. Beim Feiern: achtsam trinken Starte alkoholfrei und wechsle regelmäßig zu Wasser oder Softdrinks – das hilft dir, einen klaren Kopf zu behalten. Achtung bei Cocktails und Longdrinks: Süßer Geschmack überdeckt oft den Alkoholgehalt. Beim Selbermixen: Verwende Dosierhilfen statt nach Gefühl einzugießen. Lass dein Getränk nie unbeaufsichtigt – nicht nur wegen des Alkohols, sondern auch wegen der Gefahr von K.O.-Tropfen. 👉 Wissenswertes zum Thema K.O.-Tropfen findest du hier. Auch hier gilt: Nein heißt Nein! Keine Lust auf Alkohol? Sag es freundlich, aber bestimmt – du musst dich nicht rechtfertigen. Trinkspiele oder Flatrate-Angebote? Du entscheidest, was dir guttut, lass dich nicht überreden. Schau auf Freund:innen, die weniger oder nichts trinken – sie setzen gute Impulse. 👉 Tipps zum souveränen Ablehnen: www.kenn-dein-limit.info/alkohol-ablehnen.html Was tun bei Anzeichen einer Alkoholvergiftung? Der Übergang vom Rausch zur Vergiftung ist fließend. Achte auf: Blasse Haut, Erbrechen, Verwirrtheit Unregelmäßige oder flache Atmung Keine Reaktion auf Ansprechen Bewusstlosigkeit   Wichtig: Nicht allein lassen In stabile Seitenlage bringen Keine weiteren Getränke geben – auch kein Wasser (Erstickungsgefahr!) Warm halten – keine kalte Dusche Sofort 112 anrufen Mehr Infos: www.kenn-dein-limit.info/faq-alkohol-und-notfaelle.html   Hilfe in Würzburg Wenn du merkst, dass dein Alkoholkonsum problematisch ist – oder du dir Sorgen um jemand anderen machst – gibt es in Würzburg kompetente Anlaufstellen. Zum Beispiel hier: www.suchtberatung-wuerzburg.de Alkohol gehört für viele zum Feiern dazu – das ist okay. Aber wir wünschen uns ein Nachtleben, das alle mitdenkt: die Freund:innen, die Nachbarschaft und nicht zuletzt die eigene Gesundheit. Feiern mit Verantwortung ist keine Einschränkung, sondern ein Gewinn für alle.    Profis trinken zwischendurch Wasser oder steigen rechtzeitig ganz auf Wasser um.  Ganz nach dem Motto „H2O statt K.O.“! Zurück zur Blog-Übersicht

K.O.-Tropfen: Heimlich. Gefährlich. Leider Realität. Wie du dich schützt & was du tun kannst, wenn es passiert ist.​

K.O.-Tropfen: Heimlich. Gefährlich. Leider Realität. Wie du dich schützT & was du tun kannst, wenn es passiert ist. Das Nachtleben soll Spaß machen – aber leider birgt es auch Risiken. Eines davon: K.O.-Tropfen. Heimlich verabreicht, können sie Menschen handlungsunfähig machen, um Straftaten wie Raub oder sexuelle Übergriffe zu begehen. Auch in Würzburg gibt es leider immer wieder Verdachtsfälle. Deshalb ist es uns wichtig, darüber aufzuklären: Wie erkennst du K.O.-Tropfen? Wie kannst du dich schützen? Und was tun, wenn du betroffen bist – oder jemand in deinem Umfeld? Was sind K.O.-Tropfen eigentlich? K.O.-Tropfen sind meist farb- und geruchlose Substanzen wie GHB oder GBL, die häufig in Getränken verabreicht werden. Sie wirken stark dämpfend, führen je nach Dosis zu Entspannung, Orientierungslosigkeit, Bewusstlosigkeit oder gar Atemstillstand. Besonders gefährlich ist die Kombination mit Alkohol – schon geringe Mengen können schwere Folgen haben.   Symptome erkennen – bei dir selbst oder anderen Typische Anzeichen nach dem Konsum (meist unbemerkt) können sein: Plötzliche Schläfrigkeit, Schwindel oder Verwirrtheit Erinnerungslücken („Filmriss“) trotz wenig Alkohol Wahrnehmung wie „in Watte gepackt“ Koordinationsstörungen, Übelkeit, Erbrechen Gefühl von Kontrollverlust oder Entfremdung Vage, bruchstückhafte Erinnerungen an die Zeit nach dem Konsum Was du im Verdachts- bzw. Akutfall tun kannst   Sofort Hilfe holen: Informiere Security, Barpersonal und/oder Freund:innen. Rufe im Zweifel den Notruf (112). Nicht alleine lassen: Begleite betroffene Personen bis Hilfe eintrifft – und am besten auch darüber hinaus. Beweise sichern: K.O.-Tropfen sind nur 6–12 Stunden im Körper nachweisbar. Im Verdachtsfall sollten Betroffene sofort ins Krankenhaus bzw. zur Rechtsmedizin – oder eine Urinprobe in einem sauberen Gefäß auffangen und kühl lagern. Lese unten mehr dazu. Was kannst du im Vorfeld tun?   Schütze dich und andere – aber ohne Schuldumkehr: Die Verantwortung liegt immer beim Täter! Dennoch helfen diese Tipps zur Risikominimierung: Getränke nie unbeaufsichtigt lassenKeine offenen Drinks von Fremden annehmen In Gruppen feiern – achtet aufeinander („Buddy-System“) Bei Unwohlsein lieber früher als später handeln Nutze Tools wie Cupguards oder Bottleguards, die verhindern, dass jemand unbemerkt etwas ins Getränk mischt Es gibt auch Schutz-Gadgets wie spezielle Nagellacke, Strohhalme oder Armbändchen, mit denen man Getränke testen kann. Aber: Diese Produkte erkennen meist nur wenige Substanzen, es gibt aber über 100 verschiedene Wirkstoffe. → Kein Schutz-Gadget bietet 100%-ige Sicherheit! Deshalb gilt: Tools und Gadgets können unterstützen – aber der beste Schutz bleiben Aufmerksamkeit, gegenseitige Achtsamkeit und schnelles Handeln im Verdachtsfall.   Beweise sichern: Wichtig zu wissen K.O.-Tropfen sind nur 6–12 Stunden nach Einnahme im Körper nachweisbar. Deshalb ist eine zeitnahe Beweissicherung entscheidend, falls eine Anzeige erwogen wird. In Würzburg gibt es diese Anlaufstellen: Rechtsmedizin Würzburg (Prof. Dr. Michael Bohnert) Vertrauliche Spurensicherung grundsätzlich möglich. Jedoch nicht rund um die Uhr, sondern nur zu den Öffnungszeiten. Bei Vorfällen in der Nacht solltest du dich an eine Klinik wenden! Infos unter: med.uni-wuerzburg.de/rechtsmedizin/dienstleistung/forensische-medizin Krankenhäuser (Uniklinik, Juliusspital, Missioklinik) Können rund um die Uhr Urin- oder Blutproben sichern und kühl lagern. Diese erste Sicherung kann entscheidend sein! Sollte später Anzeige erstattet werden, können die Proben im Auftrag der Polizei forensisch untersucht werden. Hilfe und Beratung – du bist nicht allein!   Wildwasser Würzburg e. V. Vertrauliche Beratung, auch anonym Begleitung zu weiteren Stellen möglich Infos unter: www.wildwasserwuerzburg.de Frauenberatung im SKF Würzburg Begleitung bei der Verarbeitung, Kenntnisse zur Spurensicherung Infos unter: www.skf-wue.de    Ein Hinweis zum Schluss   Wer von K.O.-Tropfen betroffen ist, braucht keine Vorwürfe, sondern Unterstützung! Viele Betroffene empfinden Scham oder zweifeln an der eigenen Wahrnehmung. In der Beratung geht es auch darum, das Erlebte zu ordnen und zu verarbeiten. Wenn du dir unsicher bist: Sprich mit jemandem, dem du vertraust! Oder melde dich bei einer Beratungsstelle. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass Würzburgs Nachtleben ein sicherer Ort für alle bleibt. Zurück zur Blog-Übersicht

„Auf gute Nachtbarschaft“ – Unsere neue Plakatkampagne für mehr Rücksicht im Würzburger Nachtleben

„Auf gute Nachtbarschaft“ – Unsere neue Plakatkampagne für mehr Rücksicht im Würzburger Nachtleben Auch in diesem Sommer werben wir gemeinsam mit der Stadt Würzburg wieder mit einer Plakatkampagne für mehr Rücksicht und Verantwortungsbewusstsein im Nachtleben – in diesem Jahr unter dem Titel „Auf gute Nachtbarschaft“. Ab sofort sind an den Partyhotspots der Stadt und in angrenzenden Wohngebieten drei großformatige Motive zu entdecken. Gestaltet wurden die Plakate von Thilo Wolf, Illustrator und Nachtmediator bei „Miteinander leben & feiern“. Im Stil von Wimmelbildern zeigen sie vorbildliches und störendes Verhalten im Würzburger Nachtleben: lärmende Gruppen, Geschrei und Wildpinkeln vor Bars und Clubs oder laute Musik und Müll am Mainufer. Ziel der Aktion ist es, für die Bedürfnisse der Nachbarschaft zu sensibilisieren und ein respektvolles Miteinander im Nachtleben zu fördern. Ergänzend verweisen die Plakate auf geltende Regelungen wie die Nachtruhe ab 22 Uhr im gesamten Stadtgebiet, das Alkoholverbot ab 1 Uhr in der Sanderstraße und Juliuspromenade sowie das Verbot von Musikanlagen am Sanderauer Mainufer, am Alten Kranen und auf der Leonhard-Frank-Promenade. Parallel dazu laden wir euch auf unserem Instagram-Kanal @miteinander_wue zu einem Gewinnspiel ein. Dort habt ihr die Chance, zwei Citygutscheine im Wert von jeweils 50 Euro zu gewinnen, zur Verfügung gestellt vom Stadtmarketingverein „Würzburg macht Spaß“.   Lasst uns das Nachtleben auch in diesem Sommer wieder gemeinsam genießen – mit Rücksicht, Verantwortung und Respekt. Zurück zur Blog-Übersicht

Miteinander beim Umsonst & Draußen: Unser Infostand auf dem Festival

Miteinander beim Umsonst & Draußen: Unser Infostand auf dem Festival Zum zweiten Mal waren wir mit „Miteinander leben & feiern“ beim Umsonst & Draußen Festival dabei. Unser Stand stand direkt neben dem der Streetwork Würzburg und war durchgängig gut besucht. Mit dabei hatten wir wieder unser selbst entwickeltes „Miteinander-Brettspiel“: eine wilde Runde durchs Würzburger Nachtleben mit vielen Fakten, Tipps und Hintergrundwissen dazu, wie rücksichtsvolles und stressfreies Feiern gelingen kann. Wer es sicher und gesund wieder ins eigene Bett geschafft hat, konnte sich am Ende entscheiden: Lutscher oder Lauch? Wie auch im letzten Jahr war der Lauch der klare Favorit, und bald liefen überall Festivalbesucher:innen mit Lauchstangen über das Gelände. Unser fester Vorsatz fürs nächste Mal: zusätzlich Lauchrezepte mitgeben. Am Stand kamen wir mit Anwohnenden von Partyhotspots ins Gespräch über bestehende Probleme, Entwicklungen und Lösungsansätze rund ums Würzburger Nachtleben. Gleichzeitig konnten wir zahlreiche Feiernde für die negativen Auswirkungen von Feiern im öffentlichen Raum wie Müll, Lärm, Wildpinkeln und Erbrechen sensibilisieren.   Unser Fazit: Ein voller Erfolg mit vielen guten Gesprächen, inspirierendem Austausch und einer guten Portion Humor und Toleranz – genau so, wie wir uns das „miteinander leben & feiern“ vorstellen.   Wir danken dem Umsonst & Draußen und allen Beteiligten für dieses wunderbare Festival und freuen uns schon aufs nächste Jahr – mit noch mehr Lauch und vielen neuen Begegnungen. Zurück zur Blog-Übersicht

Feiern am Sanderauer Mainufer – Was ihr wissen solltet

Feiern am Sanderauer Mainufer – Was ihr wissen solltet Die Freiluft-Saison in Würzburg ist eröffnet und unsere Nachtmediator:innen sind bei schönem Wetter wieder am Sanderauer Mainufer unterwegs – jeden Freitag und Samstag von 20 bis 23 Uhr. Was wir vor Ort tun Wir kommen mit euch ins Gespräch, fördern das Bewusstsein für die Bedürfnisse der Anwohnenden und anderen Nutzer:innen, klären über geltende Regelungen auf und helfen so dabei, Störungen für Mitmenschen zu reduzieren. Außerdem unterstützen wir euch bei Problemen – zum Beispiel mit Müllbeuteln oder Pflastern, falls sie gebraucht werden. Regeln für ein faires Miteinander Im vorderen Bereich des Sanderauer Mainufers gilt ab 22 Uhr ein Musikanlagenverbot. Wer länger mit Musik feiern möchte, kann auf die Stadtterrasse ausweichen, die sich ab dem Grillplatz an der Konrad-Adenauer-Brücke bis zum Grillplatz vor dem Sander-Weiher erstreckt. Aber auch hier gilt die allgemeine Nachtruhe. Bitte denkt daran, auch dort abends nicht zu laut zu feiern! Rücksicht macht das Feiern für alle möglich Das Sanderauer Mainufer ist für alle da – zum Spazieren, Spielen, Sportmachen, Chillen, Picknicken oder auch Feiern. Damit das möglich bleibt, braucht es gegenseitige Rücksichtnahme:   Nehmt euren Müll wieder mit oder nutzt die bereitgestellten Tonnen. Nutzt die mobilen Toiletten vor Ort. Grillt nur auf den vorgesehenen Flächen. Seid auf dem Heimweg leise, damit die Nachtruhe der Anwohnenden respektiert wird. Sprecht uns gerne an Ihr habt Fragen oder ein Anliegen? Wir sind gerne für euch da! Unser Ziel ist es, dazu beizutragen, dass das Feiern am Sanderauer Mainufer für alle gut funktioniert – rücksichtsvoll, respektvoll, miteinander. Zurück zur Blog-Übersicht